Wir, die katholischen Kindergärten in der Seelsorgeeinheit bieten den Familien ergänzende Unterstützung bei der Erziehung, Bildung und Betreuung ihrer Kinder. Unsere Arbeit orientiert sich am Evangelium, an den Worten und am Handeln Jesu Christi. Von diesem leiten wir unser Bild vom Menschen, insbesondere vom Kind ab. Wir arbeiten auf der Grundlage des Orientierungsplans und des Rottenburger Kindergartenplans. Pädagogische Grundlage unseres Handelns ist darüber hinaus der situationsorientierte Ansatz. Dieser Ansatz geht vom Kind aus, von seinen Fragen und Interessen und gestaltet von diesen her kommend den Alltag. Ein besonderes Anliegen ist uns dabei die Vermittlung von Werten und Normen. Wir pflegen die Gemeinschaft in der Einrichtung, darüber hinaus aber auch mit Eltern, Schulen, der Kirchengemeinde und anderen Kooperationspartnern. Besonderen Wert legen wir auf die Erschließung und Gestaltung des unmittelbaren Lebensraums der Kinder und die Arbeiten mit allen Sinnen.
1. Orientierung am Evangelium
Die Botschaft Jesu Christi leitet uns und unser Verständnis von Lebenssinn. Menschen können mit sich, mit den Mitmenschen, mit Gott und ihrer Umwelt in Liebe und Frieden leben.
Wir gehen mit Toleranz, Sensibilität und Offenheit aufeinander zu, dadurch werden christliche Grundwerte erfahrbar gemacht: Nächstenliebe, Friedensliebe, Achtung vor allem Leben. Wir achten die Schöpfung Gottes, wir erfreuen uns daran und gehen verantwortungsvoll und sorgsam mit allen Dingen um, die uns umgeben.
Wir sprechen mit den Kindern von Gott und zu Gott. In angemessener Weise führen wir die uns anvertrauten Kinder über Zeichen, Bilder und Geschichten zu den Werten und Inhalten unseres christlichen Glaubens.
Um eine Orientierung für den eigenen Lebensweg zu finden, ist es wichtig, dass der Glaube im täglichen Miteinander von Kindern und Erwachsenen, im Jahreskreis, bei kirchlichen Festen und im Brauchtum gelebt wird.
2. Orientierungsplan
Unsere Aufgabe im Sinne des Kinder- und Jugendhilfegesetzes ist die Betreuung, Bildung und Erziehung der Kinder. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, dient der Orientierungsplan des Landes Baden-Württemberg (und der Rottenburger Kindergartenplan) als Grundlage für unsere Arbeit.
Regelmäßige Beobachtungen und Dokumentationen der Kinder stehen hier im Vordergrund und sind ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Sie geben uns Aufschluss über die Interessen, Bedürfnisse und Stärken der einzelnen Kinder, die wir wahrnehmen, aufgreifen und vertiefen. Außerdem sind sie eine Grundlage für das jährliche Entwicklungsgespräch, einem Austausch zwischen pädagogischen Fachkräften und Eltern.
Wir geben den Kindern mit ihrem eigenen Portfolio die Möglichkeit, ihre Werke (Z.B. Bilder und Fotos), Entwicklungsfortschritte und Geschichten selber zu dokumentieren. Das Portfolio ist Eigentum des jeweiligen Kindes und wird als solches behandelt und wertgeschätzt.
3. Der situationsorientierte Ansatz wie wir ihn verstehen
Wir holen die Kinder dort ab, wo sie stehen und fördern sie in ihrer ganzheitlichen Entwicklung.
Weil jedes Kind anders ist gehen wir auf jedes Kind persönlich ein, wir respektieren die Wünsche der Kinder und beziehen ihre Ideen in die Planung ein. Kinder lernen dort, wo sie ihre natürlichen Interessen haben.
Als pädagogische Fachkräfte gestalten wir Angebote und setzen Impulse, unsere pädagogische Arbeit beruht auf einer offenen Planung, die auf regelmäßigen Beobachtungen der Kinder begründet liegt.
Die Kinder werden aktiv in die Planung und Gestaltung des Kindergartenablaufs einbezogen. Im Freispiel haben sie verstärkt die Möglichkeit, die Zeit nach ihren Bedürfnissen zu gestalten. So bieten wir Raum und Zeit zum Entdecken und fördern die Selbstständigkeit.
Um ein harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen sind gewisse Rahmen und Regeln für uns unerlässlich.
Wir orientieren uns an den konkreten Lebenssituationen der Kinder. Unser Ziel ist es, Kinder verschiedener sozialer Herkunft und unterschiedlicher Lerngeschichte zu befähigen, in Situationen ihres Lebens möglichst selbständig und verantwortlich zu denken und zu handeln.
4. Werte und Normen
Wir bieten den Kindern Geborgenheit und Sicherheit, damit sie sich verstanden und angenommen fühlen. So können sie sich frei entfalten und neuen Herausforderungen stellen.
Jeder Mensch ist wertvoll und soll so behandelt werden, egal welcher Abstammung, Hautfarbe, Religion...
Wir begegnen uns in gegenseitiger Achtung, d. h. für uns, die Menschen ernst zu nehmen und die Meinung der anderen zu respektieren, insbesondere die der Kinder.
Eigene und fremde Grenzen sollen bei uns erkannt und respektiert werden. Die Kinder sollen lernen, Konflikte zu lösen und Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Dazu gehört auch das Einhalten bestimmter Regeln. Dies verstehen wir auch als Beitrag zur Friedenskultur.
Durch liebevollen Umgang schaffen wir Vertrauen und Sicherheit.
5. Gemeinschaft (er-)leben
Wir sehen die Eltern als Partner und bieten ihnen vielfältige Möglichkeiten, Kontakt zueinander aufzubauen, zu entwickeln und neu zu gestalten. Uns liegt viel an gemeinsamen Projekten mit Eltern und Kindern, denn nur wenn wir am gleichen Strang ziehen, dienen wir dem Wohl der Kinder.
Dies geschieht zum Beispiel durch: Entwicklungsgespräche - Elternabende - Feste - Feiern - Elternbastelabende – (Elternkaffees) – Elterntreffs, Zeltwochenende - Hospitieren der Eltern im Kindergarten usw...
Wir orientieren uns an den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien, nehmen diese ernst und sind zuverlässig.
Der Elternbeirat unterstützt die Erziehungsarbeit im Kindergarten und fördert die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten, Elternhaus und Träger.
Wir bieten Hilfestellungen an, denn Eltern sollen stets ein offenes Ohr bei uns finden und sich Rat holen können.
Unser Kindergarten ist Teil der Katholischen Kirchengemeinde. Wir beteiligen uns zum Beispiel durch Feste und Gottesdienste aktiv am Gemeindeleben.
Wir stehen bewusst offen für alle Kulturen und Religionen.
Wir arbeiten im Umfeld zusammen mit unserem Träger - anderen Trägern - Eltern - Schulen - Beratungsstellen - anderen Kirchengemeinden - kirchlichen Gruppen - Altenheimen - anderen Kindergärten - anderen pädagogischen Fachkräften - Gemeinde / Stadt.
6. Lebensraum
Lebensraum bedeutet nicht nur ein Dach über dem Kopf zu haben, sondern beinhaltet Sicherheit und Geborgenheit, um neues zu entdecken, seinen Interessen nachzugehen und Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen.
Für uns gehören eine Individuelle und kindgerechte Raumgestaltung im Innenbereich sowie helle und freundliche Räume genauso zum Konzept, wie zeitlich begrenzte Angebote in teiloffenen Gruppen. Wir verfügen zudem über einen großen und schönen Außenbereich, den wir nach Möglichkeit täglich mit den Kindern nutzen. Im Garten, im Wald oder auf Exkursion entdecken und begreifen wir die Natur stets aufs Neue, entwickeln und pflegen eine enge Beziehung zur Umwelt.