1978 wurde in Leutenbach eine katholische Kirche mit Gemeindezentrum gebaut. Informieren Sie sich in diesem Beitrag, was seitdem geschehen ist.

 Im Jahre 1983 wurde Leutenbach mit Nellmersbach und Weiler zum Stein eine selbständige katholische Kirchengemeinde. Bis zu diesem Zeitpunkt war Leutenbach in die Großgemeinde Winnenden integriert.

Bereits 1978 wurde in Leutenbach eine katholische Kirche mit Gemeindezentrum gebaut, die am 18. März 1979 durch Weihbischof Kuhnle feierlich geweiht wurde. Sie bekam den Namen des Apostels Jakobus. Dadurch wurde hingewiesen sowohl auf die Nähe zur mittelalterlichen Station des Santiago-Pilgerweges in Winnenden, als auch auf die direkte Nachbarschaft zur evangelischen Johannes-Kirche und das geschwisterliche Miteinander der beiden Kirchen. Als Pfarrer Gerhard Idler am 4. September 1983 ins Amt eingeführt wurde, zählte Leutenbach 2.641 Katholiken. Schnell bildeten sich Gruppen und Kreise. Ein Kirchengemeinderat wurde berufen. Der Caritas-Kreis und die Gruppe „Frauen Miteinander“ waren schon im Vorfeld entstanden. Die KAB-Leutenbach blieb mit Winnenden zusammen.

Es folgten erste Planungen zum Bau eines Pfarrhauses. Außerdem überlegte der Kirchengemeinderat, ob die Gemeinde eine Trägerschaft für einen Kindergarten übernehmen könne; eine hohe Zielsetzung für schmale Kassen. Schon im Frühjahr 1988 konnte das Pfarramt mit Pfarrbüro bezogen werden. Ab 1. April 1987 übernahm die Gemeinde die Trägerschaft für den bestehenden Kindergarten Brunnenstraße. Dieser musste nach einigen Jahren durch einen Neubau ersetzt werden. Am 28. November 1992 wurde das neue Gebäude eingeweiht und bekam den Namen „St. Jakobus-Kindergarten“.

Nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 nahm die Kirchengemeinde mit Zwenkau (Sachsen) erste Kontakte auf, aus denen sich eine langjährige Partnerschaft mit gegenseitigen Besuchen, freundschaftlichen Beziehungen und gemeinsamen Freizeiten für Jugendliche entwickelte.

Am 19. Juni 1993 wurde Klaus Krämer, ein Mitglied der Gemeinde, von Bischof Walter Kasper im Kloster Neresheim zum Priester geweiht. Als der Neupriester seine Primiz, d. h. seine erste feierliche Eucharistie, in der Heimatgemeinde feierte, wurde ein fröhliches, strahlendes Gemeindefest daraus.

Seit Gründung der Gemeinde wurde an Pfarrer Idler immer wieder der Wunsch herangetragen, eine Madonna zu erwerben. Von vielen Seiten kamen Spenden. Der Bildhauer Martin Kirstein erhielt den Auftrag, eine Madonnenstatue in Bronze zu gestalten. Sie sollte auf die großen Probleme der Umwelt aufmerksam machen, denn die Welt war durch die Katastrophe von Tschernobyl aufgerüttelt. Der Künstler formte deshalb nach intensiven Gesprächen eine Maria, die ihren Sohn ins Leben führt. Nach dem Psalm 95 „Heil folgt den Spuren deiner Schritte“ legte er dem Jesusknaben eine Blume unter die Füße. In einer Gedenktafel im Pfarrhaus ist im Andenken an unsere Wohltäter, Familie Reichert aus Weiler zum Stein, dieser Psalm niedergeschrieben. Der Sockel zeigt außerdem verschiedene Gegenstände aus der Technik und aus dem Pflanzen- und Tierreich. Am 18. Oktober 1986 fand die Weihe dieser Marienstatue statt.

Um die Tradition des Kreuzweges bei uns aufrecht zu erhalten, wurden 15 Stationen als Emaillearbeiten von Egino Weinert, Köln, im Herbst 1998 für unsere Kirche geschaffen. Dieser Kreuzweg fügt sich harmonisch ein in die künstlerische Grundausstattung – Altar, Ambo, Kreuz und Tabernakel – durch den Bildhauer Alfred Tme im Jahre 1978.

Ein weiterer Schwerpunkt des religiösen und gemeinschaftlichen Lebens unserer Gemeinde ist die Verehrung unseres Namenspatrons, der uns als Statue das ganze Jahr über begleitet. Für diese Statue sammelte Pfarrer Idler viele Jahre, bis dann der Kirchengemeinderat an Martin Kirstein einen Auftrag vergeben konnte. Im Frühjahr 1999 wurde dann der Jakobus in Bronze mit Pilgerhut, Stab, Tasche und Buch aufgestellt und geweiht.

Ebenfalls 1999 erlebte die Gemeinde einen bedeutsamen Einschnitt. Nach 15 Jahren erfolgreichen Wirkens wechselte Pfarrer Idler nach Stuttgart-Hedelfingen/Wangen. Am 14. Februar 1999 war die offizielle, festliche Verabschiedung. Pfarrer Helmut Nann aus Winnenden wurde zum Administrator ernannt. Am 01. Mai 1999 trat Diakon Johann Brix seinen Dienst in Leutenbach und Schwaikheim an. Er begleitete uns bis Ende 2005.

Im Rahmen des Jakobusfestes 2006 wurde nach über sechsjähriger Planungs- und Realisierungzeit die neue Orgel durch Domkapitular Prälat Dr. Klaus Krämer geweiht. Die Kirchengemeinde besitzt nun mit diesem Instrument ein Werk, das einerseits den Kirchenraum abrundet und vollendet und andererseits durch ihren Klang ein sichtbares und hörbares Zeichen für unsere lebendige Kirchengemeinde setzt.

Seit September 2006 unterstützt und fördert Simone Münzing, Dipl.-Sozialpädagogin, als Jugendreferentin in der heutigen Seelsorgeeinheit den Aufbau, die Weiterentwicklung und Vernetzung von Jugendarbeit. Die Begleitung und Qualifizierung von Jugendlichen, Freizeiten- und Ministrant(inn)enarbeit, spirituelle und erlebnispädagogische Angebote, Projekte, Anlauf- und Servicestelle, Interessenvertretung für und mit Jugendlichen- das sind nur einige Stichworte, die das vielfältige und umfangreiche Aufgabengebiet der Jugendreferentin beschreiben.

Nach 1999 trifft die Kirchengemeinde im Jahr 2007 ein weiterer Einschnitt: Pfarrer Nann geht in Ruhestand; als neuer Administrator für die Kirchengemeinden Leutenbach und Winnenden wird Pfarrer Ulrich Klos aus Backnang bestellt. Nahezu zeitgleich tritt Benno Engel seinen Dienst als neuer Diakon in der Seelsorgeeinheit an.

Knapp zwei weitere Jahre wird die Administrationszeit, die Zeit ohne eigenen Pfarrer in der Seelsorgeeinheit noch dauern. Schließlich wird im Mai 2009 Gerald Warmuth neuer Pfarrer in der Seelsorgeeinheit.


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